Ich bin tief betroffen von dem Leid, das die Explosion nach Beirut brachte. Wie groß muss der Schmerz für viele hunderttausend Menschen sein? Auch wenn ich schon seit Jahrzehnten in Deutschland lebe: Mein Herz schlägt noch immer für den Libanon, das Land, in dem ich geboren wurde. Ich trauere mit den Angehörigen der Todesopfer.

Nachdem sich der erste Schrecken gelegt hatte, wollte ich – wie Sie vielleicht auch – helfen. Ich begann, nach einer vertrauensvollen Hilfsorganisation zu suchen. Einer Organisation, die Erfahrung im Katastropheneinsatz hat, die sich aber auch mit den besonderen Bedingungen im Libanon gut auskennt. Freunde machten mich auf Medair aufmerksam. Dahinter steckt ein Team sehr engagierter internationaler Experten für Katastrophenhilfe. Was mich von Medair besonders überzeugt hat:

  • Die Organisation ist seit 2012 im Libanon aktiv. Die Helfer sind also schon jetzt dort.
  • Ein großes Team libanesischer Fachkräfte unterstützt die internationalen Mitarbeiter. Sie kennen die Menschen, ihre Gewohnheiten, sind bestens mit Behörden und anderen Hilfsorganisationen vernetzt.
  • Die Helfer kümmern sich um syrische Flüchtlinge im Bekaa-Tal, haben aber ebenso die libanesische Gemeinschaft im Blick. Kurz nach der Explosion begannen sie mit einem Kriseninterventions-Team ihren Einsatz in Beirut.
  • Sie kümmern sich um die Menschen, die in dieser Krise kaum wahrgenommen werden, weil sie schon in normalen Zeiten nicht auf sich aufmerksam machen können: Menschen mit Behinderungen, Senioren, Schwangere, Kinder und Bewohner besonders armer Viertel.

So hilft Medair

Eine Mitarbeiterin berichtete mir zwei Tage nach der Katastrophe am Telefon: „Wir arbeiten eng mit dem Team zusammen, das die Arbeit der verschiedenen Organisationen koordiniert, um unterschiedliche Hilfsangebote aufeinander abzustimmen. Heute Morgen haben wir in Beirut begonnen, bei betroffenen Familien Informationen zu erfassen: Wo sind Wohnungen zerstört? Welche Menschen mit Behinderungen brauchen dringend eine Unterkunft? Welche Dinge des täglichen Bedarfs werden benötigt? Kurz gesagt: Was wird wo benötigt und wer braucht welche Hilfe?“

Diese Informationssammlung ist unverzichtbar, damit Hilfe da ankommt, wo sie gebraucht wird. Medair teilt zudem die Daten mit anderen Einsatzkräften, um die bestmögliche Koordination zu gewährleisten. Ich möchte Sie daher bitten: Unterstützen Sie zusammen mit mir Medair beim Einsatz im Libanon. Das vielfach geschundene Land und die Menschen, die großen Kummer leiden, sollen sehen, dass die Welt sie nicht vergessen hat.

Wie die Hilfe fortgesetzt wird (Oktober 2020)

Notunterkünfte: Medair hat in den Stadtteilen Achrafieh, Bourj Hammoud, Rmeil und Bachoura Notunterkünfte bereitgestellt. Dabei stimmte sich Medair mit dem Humanitären Koordinierungsteam ab, um sicherzustellen, dass Menschen in allen von der Explosion betroffenen Bezirken Hilfe erhalten und Überschneidungen vermieden werden.

Ursprünglich hatte Medair geplant, 1.200 Notunterkunfts-Sets zu verteilen. Dieses Ziel wurde mit insgesamt 2.821 ausgegebenen Sets deutlich übertroffen. Deutlich über 8.450 Menschen profitierten davon. Zusätzlich verteilte Medair auch fast 1.840 Hygiene- und 440 Baby-Kits.

Wiederaufbau: Medair hat mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) vereinbart, ein Projekt mit kleineren Reparaturen und dem Wiederaufbau von Gebäuden durchzuführen, für das ein Ausschreibungsverfahren für Bauunternehmer erforderlich ist. Die Auftragnehmer wurden nun ermittelt und bewertet. Bis Mitte Oktober waren 116 Reparaturen abgeschlossen. Bis Ende des Jahres sollen es 700 werden.

Aktivitäten zur psychosozialen Unterstützung im Bereich psychische Gesundheit (MHPSS): Die MHPSS-Mitarbeiter von Medair standen den Betroffenen unmittelbar nach der Explosion für die psychologische Erste Hilfe zur Verfügung. 40 Gemeindehelfer wurden dafür angeworben und geschult. Zusammen mit dem Team für Wiederaufbau besuchen sie Haushalte, informieren über MHPSS und vermitteln weitere Hilfsangebote. Weitere Helfer werden derzeit ausgewählt und bieten bis Ende Dezember etwa 1.600 Sitzungen an.

Wenn Sie helfen möchten …

spenden Sie mit dem Verwendungszweck „Einsatz in Beirut“ an
MEDAIR e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE20 7002 0500 0008 8094 00

oder mit dem Spendenformular von Medair.

Vielen Dank, Ihre Mona Abou Alfa

(c) Medair/privat

ENGLISH:
Mission in Beirut

I am deeply moved by the suffering that the explosion brought to Beirut. How great must the pain be for many hundreds of thousands of people? Even though I have been living in Germany for decades, my heart still beats for Lebanon, the country where I was born – and I mourn with the families of the victims.

After the initial horror had subsided, I – like you, perhaps – wanted to help. I began to look for a trustworthy aid organization. An organization that has experience in disaster relief, but that also knows the special conditions in Lebanon very well. Friends brought Medair to my attention. Behind it is a team of very dedicated international experts in disaster relief. What convinced me about Medair in particular:

  • Medair has been active in Lebanon since 2012. So the people are already there.
  • A large team of Lebanese experts is supporting the international staff. They know the people, their habits, and are well connected to the authorities and other relief agencies.
  • The helpers take care of Syrian refugees in the Bekaa Valley, but also have the Lebanese community in mind. Shortly after the explosion, they began their mission in Beirut with a crisis intervention team.
  • They take care of the people who are hardly noticed in this crisis, because even in normal times they cannot draw attention to themselves: People with disabilities, senior citizens, pregnant women, children and residents of particularly poor neighborhoods.

A member of staff reported to me on the phone two days after the disaster: “We are working closely with the team that coordinates the work of the various organizations in order to harmonize different offers of help. This morning in Beirut, we began collecting information from affected families: Where are homes destroyed? Which people with disabilities urgently need accommodation? What kind of daily necessities are needed? In short: “What is needed where and who needs what help?

This collection of information is indispensable so that help arrives where it is needed. Medair also shares information with other agencies to ensure the best possible coordination. So I would like to ask you to join me in supporting Medair in Lebanon. I want the battered country and the people who are suffering great grief to see that the world has not forgotten them.

 

How the aid will continue (October 2020)

Emergency shelters: Medair has provided transitional shelters in Achrafieh, Bourj Hammoud, Rmeil, and Bachoura districts. Medair coordinated with the Humanitarian Coordination Team to ensure that people in all districts affected by the explosion received assistance and to avoid overlap.

Medair had originally planned to distribute 1,200 shelter kits. This target has been significantly exceeded, with a total of 2,821 kits distributed. Significantly more than 8,450 people benefited. Medair also distributed almost 1,840 hygiene kits and 440 baby kits.

Reconstruction: Medair agreed with the United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) to implement a project involving minor repairs and reconstruction of buildings, for which a tender procedure for contractors is required. The contractors have now been identified and evaluated. By mid-October, 116 repairs had been completed. By the end of the year, the number should reach 700.

Mental Health Psychosocial Support Activities (MHPSS): Medair’s MHPSS staff provided psychological first aid to the affected people immediately after the explosion. 40 community health workers were recruited and trained. Together with the reconstruction team, they visit households, provide information about MHPSS, and mediate further relief efforts. Additional helpers are currently being selected and will provide around 1,600 sessions by the end of December.

You can help

If you want to help, please donate with the intended purpose “Outreach in Beirut” to

MEDAIR e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE20 7002 0500 0008 8094 00
BIC: BFSWDE33MUE

or online on the donation form.

Many thanks
Your Mona Abou Alfa

(c) Medair/privat