Dieses Foto entstand kurz nachdem der Zyklon Idai über Mosambik hinweggefegt war. Zwei Wochen nach der Katastrophe sind viele Gebiete für Fahrzeuge noch immer unzugänglich und damit für humanitäre Hilfe sehr schwer erreichbar.
Bild: © Medair/Eric Itin

Beira, Mosambik. 1. April 2019 – Vor zwei Wochen traf Zyklon Idai auf die Küste Mosambiks, grosse Teile des Landes wurden dabei unter Wasser gesetzt. Noch immer sind zahlreiche betroffene Gebiete für Fahrzeuge unzugänglich. Dörfer am Ufer des Flusses Buzi im Bezirk Chibabava sind völlig oder teilweise zerstört, Lehmhütten wurden weggeschwemmt. Viele Bewohner haben ihr ganzes Hab und Gut verloren: ihre Felder, ihre Tiere – und ihr Zuhause. Um das Überleben der betroffenen Gemeinschaften zu sichern, plant Medair eine umfangreiche Güterverteilung: Nothilfesets, Hygieneartikel und Küchenutensilien sollen an rund 2000 Haushalte abgegeben werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf abgelegenen, ländlichen Gebieten, die bisher wenig oder gar keine Unterstützung erhielten.

Zwischen dem 24. und 30. März besuchte Medair gemeinsam mit Food for the Hungry (FH) und International Medical Teams (IMT) entlegene, durch das Hochwasser von der Aussenwelt abgeschnittene Dörfer in den Bezirken Nhamatanda und Chibabava. «Viele Dörfer hatten zwei Wochen nach dem Zyklon Idai noch keine Hilfe von internationalen Organisationen erhalten. So waren wir teilweise die ersten Helfer vor Ort, die Bedarfsanalysen durchführten», so Robert Schofield, der den Nothilfe-Einsatz von Medair in Beira, Mosambik, leitet.

«Nachdem die Überschwemmungen im Bezirk Chibabava zahlreiche Lehmhütten weggeschwemmt haben, harren hunderte Menschen in Schulen aus. Da die Strassen nach wie vor unbefahrbar sind, müssen Einheimische weite Strecken zu Fuss zurücklegen, um sich Unterstützung zu holen», erklärt Kyle Lotier, Projektleiter des Medair-Nothilfeteams. «Eine der Schulen ist besonders weit entfernt und nur auf dem Wasserweg erreichbar. Doch die meisten Boote wurden von den Fluten mitgerissen. Nur ein paar kleine Holzkanus sind noch da – aber wer will damit schon einen Fluss voller Krokodile überqueren?»

Auch die Wasserversorgung wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. In Lamego im Bezirk Nhamatanda, wurden mehrere Brunnen durch die Überschwemmungen beschädigt und verschmutzt. In der Stadt Chibabava funktioniert die Hauptwasserpumpe nicht mehr, 7000 Menschen haben dadurch momentan keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, das Verbreitungsrisiko von wasserbedingten Krankheiten steigt rapide an.

Medair wird in den abgelegenen Gemeinschaften der Provinz Sofala weitere Bedarfsanalysen durchführen, um die dringendsten Bedürfnisse zu ermitteln und spezifische Nothilfe zu leisten. In den nächsten Tagen verteilen wir in betroffenen Gemeinschaften Bausätze für Unterkünfte, Küchenutensilien und Hygieneartikel sowie Hilfsmaterial zur Vorbeugung von Cholera.

In Mosambik arbeitet Medair eng mit Food for the Hungry zusammen. Die Entwicklungshilfeorganisation ist seit 1987 mit Ernährungs- und Gesundheitsprogrammen im Land aktiv. Die beiden NGOs sind dabei, umfassende Nothilfemassnahmen durchzuführen – jede Organisation konzentriert sich dabei auf ihren jeweiligen Fachbereich. Das gemeinsame Ziel ist, den dringendsten Bedarf an Ernährungs- und Gesundheitsleistungen sowie Notunterkünften in abgelegenen und besonders schwer betroffenen Teilen Mosambiks zu decken.


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