Berichte Libanon
Kleiner Patient, große Fürsorge
Wie Medair im Libanon Menschen medizinisch versorgt.
Hassans trockener, anhaltender Husten hallt im Gang vor dem Untersuchungszimmer des Gesundheitszentrums wider. Seit vier Tagen ist der Dreijährige bereits krank. Er wirkt schlapp und energielos. „Letzte Nacht konnten wir kaum schlafen, weil Hassan so stark hustete. Er hat kaum etwas gegessen und weinte wegen der Schmerzen beim Schlucken“, erzählt seine Mutter.
Nach Jahren sich verschärfender Krisen haben Familien im libanesischen Bekaa-Tal Schwierigkeiten, Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung zu erhalten. Geflüchtete und bedürftige libanesische Familien, die bereits unter Armut, Vertreibung und einem überlasteten Gesundheitssystem leiden, sind davon am stärksten betroffen.

Hilfe erhalten Hassan und seine Familie im Zentrum für medizinische Grundversorgung. In Zusammenarbeit mit dem libanesischen Gesundheitsministerium unterstützt Medair primäre Gesundheitszentren im gesamten Libanon und erbringt wichtige medizinische Dienstleistungen, ähnlich einem Hausarzt in Deutschland.
Nach einer sorgfältigen Untersuchung des kleinen Patienten diagnostiziert der Kinderarzt eine Mandelentzündung, eine häufige Infektion des Rachens bei Kindern, die durch Viren oder Bakterien verursacht wird, aber mit Medikamenten wie Paracetamol oder Ibuprofen gut behandelbar ist. Mit beruhigenden Worten händigt der Kinderarzt Hassans Mutter ein Rezept aus und erinnert sie daran, dass der Junge viel Ruhe und Flüssigkeit benötigt, damit er schnell wieder auf die Beine kommt.

Die verschriebenen Medikamente gibt es für bedürftige Familien in der Apotheke des Zentrums kostenlos. „Wir sind erleichtert, dass wir nun wissen, was ihm fehlt, und dass er die Behandlung bekommt, die er braucht“, sagt Hassans Mutter.
Die Arbeit von Medair im Libanon wird u.a. durch Mittel des Auswärtigen Amts (AA), dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) und großzügiger privater Spender ermöglicht.
