Berichte Philippinen
Nothilfe nach Taifun Mangkhut
Die Menschen in schwer erreichbaren Dörfern im Nordosten der Philippinen brauchen weiterhin unsere Hilfe. Taifun „Mangkhut“ verwüstete Mitte September dort ganze Landstriche. Viele Familien, die dort ohnehin in bitterer Armut leben, sind von der Zerstörungskraft am härtesten getroffen.
Dieser Wirbelsturm war der bislang stärkste des Jahres in der Region. Felder und Häuser sind zerstört und damit die Existenzgrundlage vieler Menschen bedroht. Überschwemmungen und Erdrutsche richten weitere Schäden an.
Medair entsendete umgehend ein Nothilfe-Team ins Katastrophengebiet.

Nach einer ersten Bedarfserkundung verteilte Medair in Zusammenarbeit mit Mission Aviation Fellowship (MAF) in den Dörfern Bolos Point, Linawan, Valley Cove und Tabugan unter anderem Planen für Notunterkünfte sowie Lebensmittel.
Medair-Mitarbeiterin Nath Fauveau berichtet: „Wir erfuhren von vier Dörfern, die mit am schwersten vom Taifun verwüstet worden waren. Bislang hatte sie keine Hilfe erreicht. Die Menschen dort leben extrem isoliert und können nur per Boot oder aus der Luft erreicht werden. Taifun Mangkhut traf sie als Erstes. Sie waren nicht vorbereitet. Die Region ist nicht gut abgedeckt mit Telekommunikationsdiensten wie Mobilfunk, Internet oder Radio.“
Mit einem Hubschrauber flogen die Helfer in eines der Dörfer, nach Tabugan. 43 Familien leben dort. Die meisten Häuser sind stark beschädigt und die Ernten wurden nahezu komplett vernichtet. Das Team brachte den Familien Planen, Seile und Werkzeuge für Notunterkünfte und Säcke mit Reis. Damit hat eine Familie eine Woche lang zu essen.

Auch Susana und ihrer Familie konnte Medair helfen. Die Mutter von fünf Kindern erzählt: „Wir wollten gerade ins Bett gehen, als der Wind stärker wurde. Wir haben hier immer wieder Stürme: Aber dieser Taifun machte uns wirklich Angst. Meine 14-jährige Tochter hat Herzprobleme. Zwar gibt es in unserem Dorf eine Gesundheitsstation, aber wir haben keine Ärzte und Medikamente. Im Notfall hätte niemand ihr helfen können. Wir versteckten uns zwölf Stunden lang unter dem Tisch, bis der Sturm vorüber war. Unser Dach war nur aus Wellblech und der Sturm fegte es komplett weg. Auch der Reis und das Gemüse von unserem Feld sind vernichtet. Jetzt haben wir nichts mehr.“
"Vielen Dank, dass ihr gekommen seid, um uns zu helfen." Susana
