Wussten Sie, dass es einen Welttoilettentag gibt? Für die meisten von uns ist es ein Tag wie jeder andere. Die Kinder von Vodiriana hingegen sind bereits im Vorfeld ganz aus dem Häuschen.

Wussten Sie, dass es einen Welttoilettentag gibt? Für die meisten von uns ist es ein Tag wie jeder andere. Die Kinder von Vodiriana hingegen sind bereits im Vorfeld ganz aus dem Häuschen.

Der Welttoilettentag ist in ihrem abgelegenen, schwer zugänglichen Dorf ein regelrechtes Volksfest. Verschiedene Anlässe finden dann statt, um die Bewohner auf humorvolle und einprägsame Weise über gesundes Hygieneverhalten aufzuklären. Medair ermuntert Gross und Klein, daran teilzunehmen: Lokale Behörden, Frauenverbände und Schulen, alle sollen mitfeiern. Die Kinder sind mit vollem Einsatz dabei. Sie freuen sich, den Erwachsenen zu zeigen, was sie bereits wissen und draufhaben.

Am Abend zuvor bleiben viele von ihnen lange wach, um ihre Lieder und Gedichte über gute Hygiene fertigzuschreiben. Auch fragen sie sich gegenseitig Löcher in den Bauch; keines will beim beliebten Wissensquiz schlecht abschneiden. Andere verbringen Stunden damit, eigene Choreographien einzustudieren; sie wollen um jeden Preis den Tanzwettbewerb gewinnen!

Claudia und ihre Freundinnen bereiten sich auf den Tanzwettbewerb vor.

Claudia und ihre Freundinnen tanzen leidenschaftlich gern. Gemeinsam haben sie sich eine originelle Choreografie ausgedacht, die zeigt, wie man eine Toilette korrekt benutzt. „Keine unserer Familien besitzt eine [Medair]-Toilette“, sagt die Achtjährige. „Wenn wir den Wettbewerb gewinnen, können wir unsere Eltern hoffentlich dazu bewegen, eine anzuschaffen.

Endlich sind die Mädchen dran. Sie stellen sich in die Mitte des Schulhofs und präsentieren ihren Tanz. Jeder Schritt sitzt, das Publikum ist begeistert und spendet tosenden Applaus. Nachdem alle Gruppen ihre Stücke vorgeführt haben, gibt die Jury die Gewinnerinnen bekannt: Es sind Claudia und ihre Freundinnen. Natürlich kann es nur einen ersten Platz geben – dennoch gehen alle Kinder als Gewinner nachhause.

„Die Zukunft liegt in den Händen der Kinder“, so Ketsia Bonnaz, die im Nothilfeteam von Medair arbeitet. „Es ist jedoch wichtig, dass wir uns schon heute für sie einsetzen. Wenn wir sie schulen, können sie die Haltungen und Handlungen ihrer Eltern positiv beeinflussen. Kinder, die ein gutes Hygieneverhalten praktizieren und wissen, wie sie Katastrophen vorbeugen können, schützen so ihr eigenes und retten womöglich auch das Leben anderer Menschen. Deshalb ist die Arbeit mit und für Kinder von zentraler Bedeutung.“


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Die Arbeit von Medair in Madagaskar wird ermöglicht von der US-Agentur für Internationale Entwicklung, der Europäischen Union, der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), dem französischen Aussenministerium, der Stiftung Glückskette sowie grosszügigen privaten Spenderinnen und Spendern.

Die Inhalte dieses Artikels stammen von Mitarbeitenden von Medair in den Einsatzgebieten sowie am internationalen Hauptsitz. Die geäusserten Meinungen entsprechen ausschliesslich jenen von Medair und damit nicht unbedingt dem offiziellen Standpunkt anderer Hilfsorganisationen.