Steigerung der Spendeneinnahmen in Deutschland – aber Rückgang bei der humanitären Hilfe

Zwar blickt der Deutsche Spendenrat zuversichtlich auf das Jahr 2024 und prognostiziert eine leichte Steigerung der Spendeneinnahmen im Vergleich zum Vorjahr. Das gilt allerdings nicht für die Humanitäre Hilfe.

Die Spenden für humanitäre Zwecke stehen, nach Jahren des Wachstums, seit 2023 unter Druck und verzeichnen noch keine Erholung. Dennoch bleiben sie ein wesentlicher Bestandteil des Spendenmarktes. Die Gelder für Not- und Katastrophenhilfe, die in den letzten Jahren häufig von Krisen und globalen Ereignissen beeinflusst wurden, gingen im Vergleich zu 2023 zurück, liegen jedoch noch immer über dem Niveau von 2019. Im Gegensatz dazu verzeichneten nicht-humanitäre Zwecke, wie beispielsweise Projekte im Bereich Bildung, Kultur und Umwelt, einen Anstieg der Spendeneinnahmen von rund 100 Millionen Euro.

Erschwerend hinzu kommen die Budgetkürzungen im Bereich der humanitären Hilfe der großen institutionellen Geldgeber wie der USA und Deutschland, die die finanzielle Unterstützung teilweise um die Hälfte gekürzt haben.

„Die UNO-Flüchtlingshilfe ist in großer Sorge über die Tonlage der deutschen Debatte über Flucht und Migration. Mit zunehmend populistischen Tönen wird eine faktenbasierte Diskussion in den Hintergrund gedrängt. Das führt, gepaart mit der wirtschaftlichen Entwicklung, bei vielen Spender*innen zur Verunsicherung. Dabei ist die globale humanitäre Arbeit vor dem Hintergrund der weltweiten Krisen ganz besonders auf die Unterstützung auch der Zivilgesellschaft angewiesen“ sagt der Nationale Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer.

Lesen Sie die Pressemitteilung des Deutschen Spendenrats