Berichte Madagaskar
Was möchte ein Dorfoberhaupt an die nächste Generation weitergeben?
In seinem Dorf im Süden Madagaskars war der Zugang zu sauberem Trinkwasser jahrzehntelang erschwert. Jetzt, wo die Wasserversorgung gesichert ist, will das Dorfoberhaupt dafür sorgen, dass sie auch zukünftigen Generationen erhalten bleibt.
Lohapily, 55, ist Familienvater einer elfköpfigen Familie und das Oberhaupt einer Dorfgemeinschaft mit über 370 Haushalten, was mehr als 1110 Bewohnern entspricht. Als Dorfvorsteher arbeitet er hart dafür, dass seine Gemeinde alles hat, was sie braucht. Lange Zeit war es in dieser Gegend schwierig, an sauberes und sicheres Trinkwasser zu kommen.
„Der Zugang zu sicherem und sauberem Trinkwasser ist seit über zwei Jahrzehnten die größte Herausforderung für das Dorf. Zusammen mit anderen Dorfoberhäuptern habe ich unser Anliegen dem Bürgermeister unserer Stadt vorgetragen“, sagt Lohapily. „Als MEDAIR unser Dorf besuchte, um sich ein Bild von der Situation zu machen, änderte sich alles ganz schnell. Innerhalb von sechs Tagen hatten wir bereits Zugang zu sauberem Trinkwasser“, freut sich der Dorfvorsteher. Die Menschen im Dorf seien sehr glücklich, dass ihr Anliegen erhört wurde.
„Wir werden uns gut um die Wasserversorgungsanlage kümmern. Wir werden alles tun, um sicherzustellen, dass sie auch der nächsten Generation erhalten bleibt“, fügt er hinzu. „Mein Leben lang musste ich nach Wasser suchen. Ich möchte nicht, dass die Kinder meiner Kinder dasselbe erleben müssen», verspricht Lohapily.
Um die Wartung der Anlage sicherzustellen und Ausfälle zu vermeiden, hat die Gemeinde Regeln aufgestellt und ein Komitee für die Wasserbewirtschaftung gegründet.
„Jeder Haushalt bekommt jeden Tag einen Eimer Wasser, aber für eine Familie mit einem Neugeborenen geben wir 20 Liter dazu. Jedes Familienmitglied zahlt 100 Ariary (0.022 USD) pro Wasserbehälter. Mit dem Geld finanzieren wir die Instandhaltung der Anlage“, erklärt er.
„Ich freue mich, dass die älteren Menschen etwas haben, das sie an die nächste Generation weitergeben können, und dass unsere Bedürfnisse gehört und berücksichtigt werden“, resümiert das Dorfoberhaupt.