Am diesjährigen Welttag der humanitären Hilfe am 19. August würdigen wir den einzigartigen, unermüdlichen Einsatz von Frauen in der humanitären Hilfe. Wir haben Medair-Mitarbeiterinnen aus unterschiedlichen Einsatzgebieten gefragt, was es für sie bedeutet, als Frau in der humanitären Hilfe zu arbeiten.

 

Frage: Welchen besonderen Einfluss haben deiner Meinung nach Frauen auf die humanitäre Hilfe?

 

Duha A., Jordanien

„Wenn wir Frauen zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen, bewirken wir eine geballte Ladung an Mut, Liebe und Lebenskraft.“

 

Nada Y., Libanon

„Frauen sind sanft und stark zugleich. Ich glaube, das ist ihr Geheimnis und deshalb leisten sie in der humanitären Hilfe auch solch hervorragende Arbeit. Trotz enormer Herausforderungen setzen wir Frauen uns mit ganzem Herzen für Menschen in Not ein.“

 

Sarah Y., Jordanien

„Ich glaube, Frauen spielen in der humanitären Hilfe eine zentrale Rolle. Sie sind innovativ, belastbar – und indem sie Bedürftige zuhause besuchen können, haben sie einen direkteren Zugang zu ihnen.“

 

Was gefällt euch besonders an eurer Arbeit?

Fifina, Madagaskar (rechts im Bild)

„Ich bin ein ausgesprochen kommunikativer Mensch. Deshalb passt mein Job als Kommunikationsmitarbeiterin im Bereich Verhaltensänderung (Behaviour Change Communication Officer, BCC) auch so gut zu mir. In der Funktion ist es wichtig, dass man gerne mit Menschen zu tun hat.

Während meine Aufgabe primär darin besteht, Wissen weiterzugeben, begeistert es mich, dass ich in meiner Arbeit auch laufend neue Fähigkeiten entwickle und außerdem lerne, wie wir uns in der Gemeinschaft besser helfen und unterstützen können. Meine Arbeit gibt mir Hoffnung – vor allem, wenn ich sehe, wie lernbegierig die Menschen sind und wie sehr sie ihre Lebensumstände verbessern möchten.“

 

Lubna Z., Libanon

„Ich liebe meinen Job und bin stolz darauf, als Bauingenieurin in der humanitären Hilfe zu arbeiten. Hier kann ich meine Fachkenntnisse für Menschen in Not einsetzen – das gefällt mir sehr. Obwohl manche einwenden, Frauen wären nicht stark genug für diese Arbeit, bin ich in der Lage, die Bedürftigsten mit Hilfe zu erreichen und einen spürbaren Unterschied in ihren Leben zu bewirken.“

 

Dr. Tonni, Bangladesch

„Ich bin Gesundheitsmitarbeiterin im Flüchtlingslager Kutupalong in Bangladesch. Jeden Tag gibt mir meine Arbeit die Möglichkeit, etwas Neues dazuzulernen. Dies verändert mich nachhaltig. Rohingya-Flüchtlinge haben Geduld und Vertrauen und sie geben die Hoffnung nicht auf. Hoffnung zu haben, ist unglaublich wichtig. Solche Lebensweisheiten machen sie mir begreiflich – und das lässt mich ein besserer Mensch werden.“

 

Chrystelle L., Libanon

„Als Psychologin in der humanitären Hilfe zu arbeiten, ist unglaublich lohnenswert. Ich kann anderen helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern. Immer wieder darf ich miterleben, wie sie sich aus ihrem Leid und ihrer Hoffnungslosigkeit befreien und das Leben wieder als lebenswert ansehen.“

 

Joice, Südsudan

„Ich liebe meine Arbeit. Meine Kollegen und meine Umgebung motivieren mich unglaublich. Patienten, die ich auf dem Markt oder in der Kirche treffe, kommen regelmäßig zu mir und erzählen, wie sehr unser Team ihnen geholfen hat und wie dankbar sie für unsere Gesundheitseinrichtung sind. Unsere Arbeit hilft der Gemeinschaft enorm: Davon bin ich zutiefst überzeugt.“

 

Warum ist es wichtig, in Frauen zu investieren?

Reem A., Jordanien

„Frauen sind ein unerlässlicher und lebenswichtiger Teil unserer Kultur, unseres Bildungssystems und unserer Entwicklung. Sie sorgen dafür, dass es uns gut geht. Meine Mutter, Schwester und Freundin sind meine Stütze. Egal, ob sie arbeiten, ihre Kinder und damit die nächste Generation großziehen oder mit ihren Enkeln im Park spielen: Was sie tun, macht einen Unterschied!“

 

Mama Eliza, Südsudan

„Ich helfe Müttern und ihren Babys im Südsudan und bin stolz darauf. Die Frauen hier sind sehr geduldig und voller Hoffnung. Sie sind es, die die Zukunft gestalten: Sie bauen Nahrungsmittel an, schicken, sobald es irgendwie möglich ist, ihre Kinder in die Schule und sind selbst sehr lernbegierig.“

 

Asha, Somalia*

„Die Ausdauer und die große Hingabe der Frauen hier halten die ganze Gemeinschaft zusammen.“ ©Kate Holt

*Aus Sicherheitsgründen wurde der Name geändert.

 

Wie können Menschen hierzulande in ihrem Lebensumfeld etwas bewirken?

 

Carine K., Libanon

„Anderen zu helfen, ist der Schlüssel zum Glück, glaube ich. Einfach weiterhin für bedürftige Menschen in der Umgebung da sein. Das macht glücklich!“

 

Tala J., Jordanien

„Es ist wichtig, dass Menschen sich gesehen, gehört und beschützt fühlen. Jeder und jede von uns hat einen inneren Wert und verdient es, freundlich und mit Respekt behandelt zu werden.“