Berichte
Grosse Überraschung nach riskanter Flucht
Den Tag, an dem Rebellen ihr Dorf angriffen, wird Nzia Mowavinga nie vergessen.
Zu der Zeit war Nzia im neunten Monat schwanger.
Unsicherheit und schier unerträgliche Angst erstickten jegliche Vorfreude auf die Geburt. Wie alle Menschen, die in einem Konfliktgebiet zu überleben versuchen, sah sich auch Nzia täglich mit den quälenden Fragen konfrontiert: Ist meine Familie in Sicherheit? Werden wir heute eine Mahlzeit bekommen? Wann können wir wieder zurück nach Hause?
Nzia stammt aus der Provinz Ituri, im konfliktreichen Osten der Demokratischen Republik Kongo. Dort und auch im benachbarten Nord-Kivu sind Familien gezwungen, vor den zahlreichen Rebellengruppen zu fliehen – oft sogar mehrmals. Vielen bleibt keine andere Wahl: Sie verstecken sich im Dschungel oder laufen tagelang, bis sie einen sicheren Zufluchtsort finden.
"Ich war gerade in der Stadt, als der Anschlag verübt wurde.Die Männer sah ich nicht, aber ich hörte ihre Schüsse. Es galt keine Zeit zu verlieren: Ich packte meine beiden Kinder und rannte um mein Leben." Nzia, 28
Während der Schwangerschaft war Nzia in der von Medair unterstützten Klinik in ihrem Heimatdorf betreut worden. Dort hätte sie auch entbinden wollen. Doch bei dem Angriff war die Klinik niedergebrannt worden.
Nzia wusste nicht mehr weiter. Eine Behandlung in einem anderen Spital konnte sie sich nicht leisten. Nicht mal eine Decke hatte sie, in die sie ihr Neugeborenes hätte einwickeln können.
Ohne dieses Transfersystem wäre Nzia wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Dank dem von Medair eingerichteten Dienst können schwangere Frauen mit Komplikationen sicher in die Komanda Klinik transportiert werden (manchmal bis zu 80 km weit). Die Klinik ist die einzige in der Region, die für erschwerte Geburten ausgerüstet ist. Als der Transferdienst noch nicht existierte, wurden schwangere Frauen auf Motorrädern in entsprechende Kliniken gebracht. Damals gab es – auch nachts – keine andere Option.
"Bevor Medair kam, starben vier Frauen auf dem Weg ins Krankenhaus. Das war schrecklich. Seit dem Transferdienst von Medair gab es keine Todesfälle mehr." Der medizinische Leiter der Komanda Gesundheitszone, Dr. Faustin Singo.
Nzia hatte grosses Glück. Ohne diesen Dienst wäre sie wahrscheinlich nicht mehr am Leben.

Medair bezahlte ihr die Transport- und Entbindungskosten. Geborgen und in Sicherheit hat Nzia im Komanda Krankenhaus nicht nur eines sondern gleich zwei kerngesunde Babys zur Welt gebracht: Wilson und Wilsolene, ein niedliches Zwillingspärchen.
"Ohne Medair wäre es schwierig geworden. Ich hätte die klinikkosten niemals bezahlen können. Ihr habt mir sehr, sehr geholfen." Nzia, 28
Medair unterstützt Kliniken in konfliktreichen Dörfern in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri. Wir versorgen Not leidende Menschen mit kostenlosen medizinischen Leistungen – insbesondere (werdende) Mütter und Kinder unter fünf Jahren. Zudem schulen wir örtliches Klinikpersonal. Helfen Sie Frauen wie Nzia, ihre Kinder sicher auf die Welt zu bringen: Spenden Sie noch heute.