Nadine und Lisa-Marie von Medair Deutschland treffen Ali, Hamid und weitere Bewohner von Zeltsiedlungen im Libanon. Ihre Eindrücke in Bildern.

Von allen Nachbarländern Syriens ist der Libanon am stärksten von der Flucht Hunderttausender Syrer aus ihrer Heimat betroffen. Weltweit hat das Land mit einer Fläche halb so groß wie das Bundesland Hessen die höchste Flüchtlingskonzentration gemessen an der Einwohnerzahl.

Unter den mehr als sechs Millionen Einwohner leben heute allein rund 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge. 70 Prozent von ihnen leiden unter extremer Armut, die von Jahr zu Jahr zunimmt. Der Libanon ist mit dieser überwältigenden Zahl an schutzbedürftigen Menschen, darunter sehr viele Kinder, überfordert. Die Spannungen zwischen Geflüchteten und Einheimischen nehmen zu. Seit 2012 leistet Medair vor Ort lebensrettende Unterkunftshilfe, fördert Kliniken und führt Gesundheitsprojekte durch.

Lisa-Marie Pusch und Nadine Nowicki von Medair Deutschland besuchten vor Kurzem Flüchtlingssiedlungen im Libanon. Ihre Eindrücke schildern sie in der Foto-Galerie unten.

„Zu sehen, wie unsere Arbeit das Leben der Menschen wirklich verbessert, ist ermutigend“, sagt Nadine Nowicki, Unternehmenskooperation und Philanthropie. „Unsere Kollegen im Libanon arbeiten unerlässlich dafür, den geflüchteten Familien den Umgang mit Krankheit, Armut und der anhaltenden Unsicherheit zu erleichtern. Sie schenken Hoffnung. Die Bewohner der Zeltsiedlungen erzählten mir, wie wichtig es für sie sei, nicht vergessen zu werden.“

In einer Flüchtlingssiedlung lernten sie auch den kleinen Ali kennen. Lisa-Marie Pusch, Begleitung Internationale Projekte: „Diese Begegnung hat mich besonders berührt. Ali hat in seinem kurzen Leben schon so viele Schwierigkeiten überwinden müssen. Trotzdem hat er sich seine Lebensfreude und Neugierde bewahrt. Medair hat ihm den Zugang zur Außentoilette verbessert. Es ist großartig zu sehen, wie immens die positiven Auswirkungen für ihn und seine Familie sind.“

Mehr von  Ali und den Eindrücken von Lisa-Marie und Nadine‘s Begegnungen sehen Sie in der Foto-Galerie.

Ein Ziel unserer Hilfe ist es, Unterkünfte menschenwürdiger zu gestalten und zu verbessern. Offizielle, formale Flüchtlingslager sind im Land verboten. Geflüchtete leben daher in minderwertigen Unterkünften, wie Rohbauten, Garagen, Lagerhäusern, Viehställen oder Zeltsiedlungen. Mittlerweile gibt es rund 6.000 solcher Siedlungen. Alle sind dank der Kartierungsarbeit von Medair per GPS-Daten auffindbar. Die größte hat etwa 200 Zelte mit 1.000 Bewohnern.

Besonders für ältere und Menschen mit einer Behinderung passen wir Unterkünfte so an, dass diese  selbstständiger und würdevoller leben können. Wir stellen behindertengerechte Toilettenhäuschen  in den Zeltsiedlungen auf.  Wir ersetzen Stufen durch Rampen oder sorgen dafür, dass Rollstuhlfahrer höhere Betten erhalten. Es ist bewegend zu sehen, wie dankbar ein Kind ist, das es plötzlich allein vom Bett in den Rollstuhl schafft.

Bitte unterstützen Sie mit einer Spende unsere Projekte in Krisen- und Konfliktregionen. Wir möchten weiterhin Menschen die Hilfe geben, die sie so dringend brauchen. Vielen Dank!