Rohingya-Krise: Corona im Flüchtlingslager begegnen
Carl Adams ist ehemaliger Projektverantwortlicher für Medair in Bangladesch. Von März 2019 bis September 2020 leitete Carl das Medair-Team, das Noth…
Die Geschwindigkeit und das Ausmass der Massenflucht führten zu einer humanitären Notlage. Die meisten Geflüchteten leben heute in Kutupalong in Cox’s Bazar, dem grössten Flüchtlingslager der Welt. Mehr als 600.000 Menschen harren dort aus.
Medair leitet lebensrettende Hilfe in Bangladesch.
Obwohl die internationale Aufmerksamkeit für die Krise nachlässt, ist der Bedarf an Hilfe weiterhin enorm. Geflüchtete haben keine Möglichkeit einer Arbeit nachzugehen und sind darum vollständig von humanitärer Unterstützung abhängig.
Medairs internationales Nothilfeteam erreichte im September 2017 das Krisengebiet. Seit zwei Jahren sind wir nun vor Ort und versorgen Betroffene gemeinsam mit dem Integral-Alliance-Partner World Concern mit Gesundheits- und Ernährungsleistungen sowie Schutzunterkünften. Sämtliche Aktivitäten werden in enger Zusammenarbeit mit lokalen Mitarbeitenden und Freiwilligen aus der Rohingya-Gemeinschaft durchgeführt.
Gesundheit
In einem der abgelegensten Teile des Lagers betreiben wir eine Gesundheitsstation. Dort bieten wir medizinische Grundversorgung, Schwangerschaftsvor- und nachsorge sowie psychosoziale Unterstützung für 2.000 Familien.
Ernährung
In unterversorgten Teilen des Flüchtlingslagers Kutupalong werden drei Ernährungsposten durch Medair-Teams geführt. Ebenso untersuchen wir Kinder auf moderate akute Mangelernährung und behandeln sie bei Bedarf. Schwangere und stillende Frauen, die einem hohen Risiko auf Mangelernährung ausgesetzt sind, schulen wir im Bereich Ernährung und Gesundheit. Teams von Medair kontrollieren das Wachstum uns das Stillverhalten von Säuglingen und beraten junge Mütter.
Unterkünfte
Unsere Teams verteilen Baumaterial an geflüchtete Rohingya-Familien und helfen dabei, ihre provisorischen Unterkünfte widerstandsfähiger zu machen. So halten diese widrigen Wetterbedingungen besser stand, insbesondere während der Monsunzeit. Wir schulen Familien darin, wie sie ihre Unterkünfte selber mithilfe eines guten Fundaments, Gerüsthaltern und Zurrhaken katastrophensicher machen können. Die Bedürftigsten erhielten darüber hinaus beim Aufbau ihrer Unterkünfte zusätzliche Unterstützung von ausgebildeten Schreinern. Die Medair-Teams unterstützen bei Katastrophen wie heftige Regenfälle, Erdrutsche oder Überschwemmunge mit robusteren Unterkünfte.
*Jahresbericht 2018
132.494
Menschen direkt unterstützt.
20.283
Sprechstunden in von Medair unterstützten Gesundheitseinrichtungen; 34.094 Personen über gute Gesundheits- und Hygienepraktiken aufgeklärt.
22.373
Menschen erhielten verbesserte Unterkünfte; 82.134 Personen kommt die neue oder sanitierte Infrastruktur zugute.
Partner von Medair:
Spenden von Privatpersonen und Unternehmen
World Concern (BGD)
Stiftung Glückskette (CH)
Tearfund (UK)
World Concern (US)
Carl Adams ist ehemaliger Projektverantwortlicher für Medair in Bangladesch. Von März 2019 bis September 2020 leitete Carl das Medair-Team, das Noth…
Carl Adams ist Medair-Landesdirektor in Bangladesch. Er teilt seine Gedanken über die Auswirkungen des Coronavirus im größten Flüchtlingslager der…