„Frau mit Wasser“
Renk, Südsudan
lirum
Care Group Promoterin Eliza demonstriert den Unterschied zwischen ungefiltertem Wasser und Wasser, das mit einem tragbaren Wasserfilter gefiltert wurde, den sie von Medair erhalten hat.
Wasser-, Sanitär- und Hygienedienste (WASH) im Südsudan
Der Südsudan, ein Land, das nach seiner Abspaltung vom Sudan einst voller Hoffnung war, befindet sich Ausbruch des erneuten Bürgerkriegs im Dezember 2013 in einen Dauerkrisenzustand. Er hat die schwache Wirtschaft des Landes in die Knie gezwungen, und die Gewalt hat mehr als 2,4 Millionen Menschen – jeden fünften Menschen – aus ihren Häusern vertrieben. Millionen Menschen leiden.
Wassersysteme wurden zerstört, und in vielen Gebieten gibt es kein sauberes Trinkwasser. Rund 45 Prozent der Bevölkerung des Südsudan müssen täglich unsauberes, oft trübes Wasser trinken, was sie sehr anfällig für lebensbedrohliche wasser- und hygienebedingte Krankheiten wie Cholera und akute wässrige Diarrhö macht.
Bei extrem niedrigen Ausgangsindikatoren stehen Vertriebene und Aufnahmegemeinschaften auch in Konkurrenz, wenn es um den Zugang zu sauberem Wasser und verbesserten sanitären Einrichtungen geht. Frauen, Kinder und ältere Menschen sind in Konfliktsituationen am stärksten betroffen, wobei Mädchen und Frauen beim Zugang zu Wasserquellen und sanitären Einrichtungen besonders anfällig für sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt sind.
Etwa 4,7 Millionen Menschen brauchen Zugang zu sauberem Wasser und sicheren sanitären Einrichtungen.
Viele sind gezwungen, lange Strecken zu Fuß zurückzulegen, um Wasser zu holen. Andere wiederum machen sich nicht auf den Weg, um sauberes Wasser zu holen, sondern trinken lieber stehendes Wasser oder Oberflächenwasser aus dem Nil, was zu verschiedenen durch Wasser übertragenen Krankheiten führen kann, wenn es von der Bevölkerung konsumiert wird. Viele der Siedlungen und Binnenvertriebenenstandorte werden leicht überschwemmt und verfügen über keinen angemessenen Zugang zu Latrinen oder einer regelmäßigen Müllabfuhr.
Medair arbeitet mit den Gemeinden in den Siedlungen und den Vertriebenen in den Vertreibungsgebieten zusammen, um die Abwasserentsorgung und die sanitären Einrichtungen zu verbessern, Latrinen zu errichten, Hygieneaufklärung zu betreiben, Kanister und Seife zu verteilen und den Zugang zu sauberem Trinkwasser sicherzustellen.
Schulterschluss für die Verwundbarsten: Zusammenarbeit im Konsortium
Im Südsudan ist Medair als Teil des Konsortiums ERRM (Emergency Rapid Response Mechanism) tätig. Dieses besteht aus vier durch die Europäische Union geförderten internationalen Organisationen, die sich gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen um effiziente Lösungen für notleidende Gemeinschaften bemühen. Ziel ist, Hilfsleistungen zu koordinieren, um rasch und effizient dort Hilfe zu leisten, wo sie am dringendsten benötigt wird.
Die Arbeit im Konsortium hat den Vorteil, dass die beteiligten Organisationen Kompetenzen aus verschiedenen Fachbereichen bündeln können. Für ein komplexes Umfeld wie dem Südsudan ist dieser Ansatz sehr hilfreich. Keine der Organisationen wäre alleine in der Lage, so vielseitig und umfassend auf die Bedürfnisse der Betroffenen einzugehen.