Langsamer Rückzug aus dem Irak
Im August 2014 traf das Globale Nothilfeteam von Medair in der Stadt Zaxo im Nordirak ein.
Rund 6,7 Millionen Menschen sind im Irak bereits auf humanitäre Hilfe angewiesen.
1,6 Millionen sind derzeit im Land vertrieben. Davon leben rund 450.000 in Flüchtlingslagern
Einige Geflüchtete konnten bereits wieder zurückkehren. Doch die meisten harren nach wie vor in Flüchtlingslagern, informellen Siedlungen oder provisorischen Bauten im Irak aus. Es mangelt an grundlegender Versorgung wie Strom und Wasser. Viele Gesundheitseinrichtungen und Schulen wurden beschädigt. Die Menschen haben keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung.
Jeder einzelne Gesellschaftsbereich ist vom jahrelangen Konflikt betroffen. Die Wirtschaft wurde stark in Mittleidenschaft gezogen und ganze Städte und Dörfer sind zerstört. Kinder aus vertriebenen Familien haben oft keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Familien, die ihre Lebensgrundlagen verloren haben, kämpfen darum, Arbeit zu finden. Auch in der Landwirtschaft hat der Konflikt seine Spuren hinterlassen. Die kleineren Ernteerträge führen zu Nahrungsmittelengpässen. Auch sind immer noch viele Gesundheitseinrichtungen beschädigt. Nach wie vor sind viele Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind für eine ordnentliche Gesundheitsversorgung.
Gesundheitsversorgung
Medair unterstützt den Wiederaufbau einer qualitativ guten medizinischen Grundversorgung in Zusammenarbeit mit den lokalen Gesundheitsbehörden und deren Einrichtungen mit dem Ziel, die Verantwortung wieder in lokale Hände zurückzugeben. An Orten, an denen Gesundheitseinrichtungen fehlen oder vollständig zerstört wurden, stellt Medair die Gesundheitsversorgung vorübergehend durch mobile Kliniken sicher.
In den unterstützten Einrichtungen werden folgende Gesundheitsleistungen angeboten: Behandlung häufiger Krankheiten einschliesslich nicht übertragbarer Krankheiten, reproduktive Gesundheitsversorgung, Behandlung von mentalen und psychischen Krankheiten. Überwachung und Reaktion auf Krankheitsausbrüche. Zudem führen wir Gesundheitsprogramme für Mütter und Kinder durch und bieten psychosoziale Unterstützung für Gruppen und Einzelpersonen an.
Wasser, sanitäre Anlagen, Hygiene – WASH
In Bauruinen, Lagerräumen oder einfachen Zelten, in denen die Flüchtlinge leben, fehlen oft entsprechende sanitäre Einrichtungen. Auch Wasser zum Trinken oder Kochen ist meist knapp. Medair versorgt Betroffene mit sauberem Trinkwasser und Wasserspeichern. Damit die Familien gesund bleiben, verteilen wir Wasserreinigungstabletten, Kanister und Hygieneartikel. Zudem helfen wir bei der Reparatur sanitärer Einrichtungen oder errichten neue. Auch klären wir Familien persönlich darüber auf, wie sie gesund bleiben und sich vor Krankheiten schützen können.
Unterkünfte und Infrastruktur
Vertriebene Familien versorgen wir mit lebenswichtigen Haushaltsgegenständen und Materialien, mit denen Sie ihre Unterkünfte verbessern und aufwerten können. Wir bauen Gesundheitseinrichtungen wieder auf oder ersetzen sie durch Neubauten.
Finanzielle Unterstützung
Medair unterstützt vertriebene Familien mit Geldleistungen. Damit können sie Miete bezahlen und die Obdachlosigkeit vermeiden sowie andere überlebenswichtige Güter wie Kleidung, Decken, Essen kaufen.
94.780
Patienten in den von Medair unterstützten Kliniken behandelt. 4 Krankenhäuser wurden saniert.
50.502
Menschen haben jetzt sauberes Trinkwasser oder verbesserte sanitäre Anlagen.
4.621
Personen konnten dank Geldhilfen ihre Grundbedürfnisse decken.
*Jahresbericht 2018
Im August 2014 traf das Globale Nothilfeteam von Medair in der Stadt Zaxo im Nordirak ein.
Chaos hat die Eigenschaft, jede Situation viel dramatischer erscheinen zu lassen, als sie wirklich ist, und all unsere Aufmerksamkeit in Anspruch zu n…