Yawan, Afghanistan

24 Millionen

Menschen befinden sich in einer humanitärer Notlage

15 Millionen

Kinder benötigen humanitäre Hilfe

21 Millionen

Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser

 

Danial* hält seinen 18 Monate alten Sohn Fardin* im Arm, während er darauf wartet, von den Ernährungsberatern in der Medair-Ernährungsklinik im Dorf Yawan im Bezirk Yawan in der Provinz Bakdakhshan untersucht zu werden. Fardin isst hungrig Plumpy’nut, ein spezielles, nährstoffreiches Ergänzungsmittel, das bei der Behandlung von unterernährten Kindern eingesetzt wird.

Zwölf Tage zuvor war Fardin in das Ambulante Therapeutische Programm (OTP) von Medair aufgenommen worden, das schwer unterernährte Kinder unterstützt. Fardin hatte die zweiwöchige Ration an Spezialnahrung, die er im Rahmen des Ernährungsprogramms erhalten hatte, bereits hungrig aufgegessen, und sein Gewicht und sein Ernährungszustand hatten sich dramatisch verbessert. Danial hatte ihn zum Ernährungsteam zurückgebracht, völlig begeistert von der schnellen Verbesserung seines Sohnes und begierig darauf, mehr Nahrung zu bekommen.

*Name aus Sicherheitsgründen geändert.

 

Afghanistan: Komplexe Krise

Afghanistan ist von einer der komplexesten humanitären Notlagen der Welt betroffen. Zwei Jahre nach dem Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan wird die humanitäre Lage der Bevölkerung immer kritischer.

Insgesamt leiden mehr als 24 Millionen Menschen – darunter 6,4 Millionen Frauen und 15,2 Millionen Kinder – unter den Auswirkungen von Wirtschaftskrise, Konflikten und den Spätfolgen der COVID-19-Pandemie.

Während viele Geber ihre Unterstützung wegen politischen und sicherheitspolitischen Bedenken reduziert oder ausgesetzt haben und internationale Hilfsorganisationen Afghanistan verlassen, wird MEDAIR den notleidenden Menschen im Land weiterhin dringend benötigte Hilfe zukommen lassen.

Mit Unterstützung der Europäischen Union, der Deichmann-Stiftung und privaten Spenden leistet MEDAIR integrierte humanitäre Soforthilfe in den afghanischen Provinzen Kandahar, Uruzgan und Daykundi.

Familien haben oft nicht genug zu essen, und es fehlt der Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten und sauberem Wasser. Besonders alarmierend: Mehr als 3,8 Millionen Kinder unter fünf Jahren leiden unter akuter Unterernährung.

„Der Kampf gegen die Unterernährung ist eine der zentralen Maßnahmen von Medair in Afghanistan. Insbesondere die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft wie Kinder sowie schwangere und stillende Frauen stehen dabei im Fokus“, erläutert Medair-Landesdirektorin Aimee George. Zusätzlich werde Medair 35 Kliniken in den Provinzen unterstützen, um die Fälle von akuter Unterernährung zu reduzieren und Kapazitäten für dringend benötigte Behandlungen zu erhöhen. Dies beinhalte auch Aufklärungsgespräche und Konsultationen zur psychischen Gesundheit.